Mit dieser Frage titelt Franziska Streun im Thuner Tagblatt vom 12. Mai 2009. Die Frage nach dem Verbleib von Gemeinderat Lüscher im Verwaltungsrat (VR) der Energie Thun AG ist falsch gestellt. Es geht hier weder um die Person, welche die Stadtregierung im Strategieorgan des Versorgungsunternehmens vertreten soll, noch um deren Parteibuch oder Haltung in konkreten Abstimmungsgeschäften.
VR-Präsident Kurt Bill erhebt zu Recht den Anspruch, das VR-Gremium solle sich aus Mitgliedern zusammensetzen, die einen konkreten inhaltlichen Beitrag zur strategischen Unternehmensentwicklung und –führung leisten können. Das erfordert einschlägige Branchen- und Marktkenntnisse, die sämtlichen Mitgliedern des Thuner Gemeinderats abgehen.
Die Bill’sche Forderung nach einer Professionalisierung des VR habe auch ich in den vergangenen Monaten immer wieder öffentlich erhoben. Diese Diskussion ist überfällig und jetzt zu führen.
Die Rolle der politischen Behörden der Stadt Thun als Alleineigentümerin des Unternehmens liegt in der Formulierung einer Eigentümerstrategie und von energiepolitischen Rahmenbedingungen. Dem VR obliegt, eine Unternehmensstrategie so zu entwickeln und mit der Geschäftsleitung umzusetzen, dass die Erwartungen der Eigentümerin erfüllt werden. Die Politik hat im VR der Energie Thun AG ebenso wenig verloren wie die Gewerkschaften.
Der jüngste Leidensweg unseres lokalen Stromversorgers war gesäumt von Unklarheiten in der Rollenteilung und Interessenkonflikten zwischen den beteiligten Führungsgremien von Firma und Stadt. Es ist an der Zeit, hier klare Voraussetzungen zu schaffen.
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